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Pressemitteilung | 30.01.2023

Ausblick 2023: Die Ausgangslage ist deutlich besser als vor einem Jahr

  • Konjunktur: Es kommt zu einer Abschwächung des Wirtschaftswachstums, aber nicht zu einer tiefen globalen Rezession
  • Inflation: Der Höhepunkt der Preissteigerungen ist überwunden, wozu der Rückgang der Energiepreise wesentlich beiträgt
  • Kapitalmärkte: Die Unsicherheiten sind noch nicht überwunden, für das Gesamtjahr sind die Chancen aber deutlich größer als die Risiken

HQ Trust rechnet im laufenden Jahr mit einem Wachstum der Weltwirtschaft von etwa 2,5 %, zu einer tiefen Rezession wird es nicht kommen. „Es wird eine Abschwächung der Konjunktur geben, aber keinen Absturz“, sagt Dr. Michael Heise. Der Chefökonom von HQ Trust sieht einige Faktoren, warum sich die großen Volkswirtschaften in den kommenden Monaten widerstandsfähig präsentieren und weiterwachsen dürften. Dazu zählen die robusten Arbeitsmärkte: „In den meisten entwickelten Ländern gibt es relativ viele offene Stellen und eine geringe Arbeitslosigkeit, was die Konjunktur stabilisiert“, sagt Dr. Michael Heise. Hinzu kommt, dass in vielen Ländern von den privaten Haushalten während der Covid-Krise sehr hohe Ersparnisse angesammelt worden sind, was die Kaufkraft weiterhin stabilisieren dürfte. Das gilt auch für die Rettungsprogramme, die viele Regierungen in den vergangenen Monaten aufgelegt haben.

Zu den positiven Nachrichten gehört laut Dr. Michael Heise auch, dass die Inflation auf dem Rückzug ist. „In den USA, wo die Inflation vor allem von der Lohnentwicklung abhängt, ist dies bereits der Fall“, so der Volkswirt. „Wenn die Energiepreise in Europa stabil bleiben, wovon wir ausgehen, wird auch hier die Inflation deutlich niedriger ausfallen.“ Die Notwendigkeit weiterer Zinssteigerungen durch die Zentralbanken wird dagegen zurückgehen: HQ Trust erwartet den Höhepunkt für Mitte des Jahres 2023.

Die Ausgangslage für die Kapitalmärkte ist besser als vor einem Jahr

Vorerst dürften die Märkte allerdings für Schwankungen anfällig bleiben: „Die hohe Inflation und zunächst noch bestehende Unsicherheiten über den Kurs der Geldpolitik können temporäre Rückschläge an Aktien- und Rentenmärkten verursachen“, sagt Reiner Dietz. „Hinzu kommen Risiken aus dem Krieg in der Ukraine und nicht zuletzt daraus resultierende Angebotsverknappungen in verschiedenen Bereichen der Wirtschaft.“

Der HQ Trust-Geschäftsführer sieht insbesondere auf der Rentenseite eine deutliche Verbesserung der Lage: „Die Verzinsung von Anleiheportfolios ist bereits deutlich gestiegen – Anleger können wieder positive Realrenditen erwarten. Das bedeutet auch, dass Altersvorsorge-Investoren ihren Rechnungszins mit wesentlich weniger Risiko als etwa in den vergangenen zehn Jahren verdienen können. Die daraus resultierende Nachfrage wird zur Stabilisierung des Zinsniveaus beitragen.“

Für Aktien bleibt HQ Trust langfristig optimistisch. „Die Bewertungen sind bereits deutlich zurückgekommen, die Gewinnerwartungen aber gleichgeblieben, beziehungsweise sogar leicht angestiegen“, sagt Reiner Dietz. Da in den Kursen ein erhebliches Risiko eingepreist ist, besteht auch ein positives Überraschungspotenzial: Eine Fortsetzung der rückläufigen Inflationsraten könnte in der zweiten Jahreshälfte Spielraum für Zinssenkungen geben, wovon Aktien profitieren würden.

Weniger positiv ist das aktuelle Marktumfeld für Gold: „Das Edelmetall besitzt zwar eine sehr attraktive Versicherungseigenschaft, das Umfeld mit steigenden Zinsen und rückläufigen Inflationsraten ist für Gold aber ungünstiger geworden“, so Reiner Dietz. „Aufgrund der bestehenden Risiken halten wir an unserer strategischen Quote fest, bestehende Übergewichtungen haben wir jedoch abgebaut.“

Alternative Investments bleiben ein stabiler und renditestarker Bestandteil des Portfolios

Im vergangenen Jahr konnten Investoren einmal mehr von den Vorteilen einer breiten Diversifikation profitieren, die auch illiquide Anlageklassen umfasst. „Die Alternativen Investments sind stabil durch das vergangene Jahr gekommen und haben sich damit sehr positiv auf die Rendite unserer Kundenportfolios ausgewirkt“, sagt HQ Trust-Geschäftsführer Jochen Butz.

Aussichtsreich bleibt etwa Private Equity: „Aufgrund der Fokussierung auf krisenresistente Unternehmen mit deutlichem Wachstumspotenzial sowie der Übernahme von Mehrheiten mit entsprechender Kontrolle und der Möglichkeit zur Umsetzung von Wertsteigerungsmaßnahmen erwarten wir für Private-Equity-Investments auch künftig einen 2-3 prozentigen Renditeaufschlag p.a. im Vergleich zum Aktienmarkt“, sagt Jochen Butz.

Private Debt profitiert unmittelbar vom gestiegenen Zinsniveau und präsentiert sich als attraktive und ertragsstarke, jedoch deutlich illiquidere Alternative im Zinsbereich. Die Darlehen sind meist variabel verzinst und das Zinsänderungsrisiko ist gering. Jochen Butz sieht „für erstrangige besicherte Unternehmenskredite ein Renditepotenzial im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich“.

Bei den Immobilien ergab sich zuletzt eine erschwerte Marktsituation mit gestiegenen Finanzierungs- sowie Baukosten, die Immobilienpreise sind rückläufig. „Wir erwarten Preisrückgänge von bis zu 20 %; diese können je nach Nutzungsart, Lage und Zustand der Immobilien auch deutlich geringer ausfallen“, sagt Jochen Butz. Stabilisierend wirken steigende Mieten sowie Wertsteigerungen aus Asset Management wie Renovierungen oder Neuvermietungen. Neuinvestitionen profitieren von niedrigeren Einstandspreisen. „Wir gehen davon aus, dass mit Neuinvestitionen im Bereich Core+/ Value Add attraktive Renditen von 6% - 8% p.a. („IRR“) erzielt werden können “, so Jochen Butz.

HQ Trust ist auch weiterhin von Infrastruktur-Investments überzeugt: „Die Performance ist über unterschiedliche Zyklen sehr resistent und weitgehend inflationsgeschützt, dies zeigt sich ebenfalls im aktuellen Marktumfeld.“ Für ein Investment in diesem Bereich spricht auch das weiterhin große Potenzial für privates Kapital, da die Staatshaushalte den immensen Investitionsbedarf nicht stemmen können. „Für Investitionen in den Bereichen Core/ Core+ und Value-Add, bei denen Wertsteigerungen auch durch Asset-Management-Maßnahmen wie etwa den Ausbau von Glasfasernetzen erwirtschaftet werden, erwarten wir Renditen von 6 % bis 9% p.a.“, so Jochen Butz.

Das Jahr 2022 hat zudem eindrücklich gezeigt, dass eine Investition in Hedgefonds als Portfoliostabilisator sehr sinnvoll sein kann. Hedgefonds entwickelten sich in dem herausfordernden Umfeld des abgelaufenen Jahres besser als Aktien und vor allem besser als liquide Renten. „Unser Dachhedgefonds hat das Jahr 2022 mit rund 3 % im Plus abgeschlossen“, sagt Jochen Butz. „Wir erwarten auch in Zukunft attraktive risikoadjustierte Renditen im einstelligen Prozentbereich.“

Pressemitteilung herunterladen:
Ausblick 2023

Pressekontakt:
HQ Trust
Jochen Mörsch
Leiter Interne & Externe Kommunikation
Telefon: (0211) 311979-25
E-Mail: jochen.moersch@hqtrust.de

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